Powerlifter Sascha Calleger vom Athletenclub Wemmetsweiler ist an einem wichtigen Etappenziel seiner sportlichen Karriere angelangt. Erstmals schaffte er in den drei Disziplinen des Kraftdreikampfes das Traumgewicht von 700 Kg. Ein außergewöhnliches Ergebnis anlässlich eines ungewöhnlichen Wettkampfes namens „BigBullFight“ im mittelhessischen Dauborn nahe der Bischofs- und Kreisstadt Limburg.
Den Begriff „BigBullFight“ verbindet man reflexhaft mit der Vorstellung von enormer Kraft und häufig adrenalingetränkter Angriffslust des männlichen Rindes, welches andererseits als gezähmtes Nutz- und Zugtier einen breitflächigen Ackerbau vor der Verbreitung des Traktors erst möglich machte. Ebenso darf hinsichtlich des tierisch starken Wettkampftitels der Hinweis nicht fehlen, dass die teilnahmeoffene Veranstaltung tatsächlich in der Scheune eines alten beschaulichen Bauernhofs mit angrenzendem Hühnerstall zur Austragung gelangte. Bei genauem Hinschauen also ein originelles Event, das auch bei seiner Zweitauflage kurz nach Lockerung der coronabedingten Einschränkungen bei vielen erlebnishungrigen Athleten auf rege Zustimmung und beste Laune traf.
Insgesamt drei Wemmetsweiler Teilnehmer, denen landwirtschaftliche Strukturen als echten Saarländern keineswegs fremd sind, ließen sich von dem einzigartigen Fluidum der rustikalen Umgebung ganz offensichtlich inspirieren und münzten ihre Begeisterung in entsprechende Leistungen um.
Der Regel „Ladies first“ gemäß zunächst zu den Ergebnissen von Julia Ruby. Die 25-Jährige, die im Schwergewicht startet, verkörperte in Dauborn Frauenpower pur. Im Feld aller zehn teilnehmenden Damen bewältigte sie mit 377,5 Kg die höchste Gesamtlast (Kniebeugen 142,5 Kg, Bankdrücken 75 und Kreuzheben starke 160 Kg). Nach relativer Wertung belegte die starke Julia einen guten fünften Rang.
Markus Drieß, 83 Kg schwer, schaffte im 17 Mann starken Feld der Männer unter 93 Kg Körpergewicht Rang 14 bei einer Gesamtlast von 485 Kg (160, 125 und 200 Kg). Eine erstaunliche Leistung des unverwüstlichen 51-Jährigen, der bis auf ganz wenige Ausnahmen leicht und locker der Vater seiner wesentlich jüngeren Mitkonkurrenten hätte sein können.
Eine der erwähnten Ausnahmen ist Sascha Calleger, ein Teamgefährte von Drieß. In der deutschen Powerlifterszene ist der 37-Jährige schon längst kein Unbekannter mehr. Bereits in der Dauborner Pilotveranstaltung des Vorjahres brachte der Wemmetsweiler Kraftdreikämpfer die hessischen „Platzhirsche“ mit einem zweiten Rang sensationell in arge Bedrängnis.
Denselben Coup konnte der IT-Spezialist mit der Statur und den Muskelpaketen eines Mister Germany diesmal nicht ganz landen. Zwei Athleten rangierten letztlich mit 42,5 bzw. 27,5 mehr gehobenen Kilo vor ihm. Am Ende des Wettkampfes, als Sascha Calleger den Rangplatz drei des Siegerpodestes bestieg, überwog dann doch eher die Freude über seine neue Dreikampf-Bestleistung. Exakt 250 Kilo in den Kniebeugen (Steigerung um 10 Pfund), 175 Kg im Bankdrücken und 275 Kg im Kreuzheben waren erforderlich gewesen, um in der Summe die „magische“ Grenze von 700 Kg zu erreichen und sich vor 17 weiteren Teilnehmern in der Gewichtskategorie über 93 Kg einen Platz an der Sonne zu erkämpfen.